16.3.13

Nippon-Sportster: Yamaha/Star Bolt


Eigentlich sind Harleys ja gar kein Problem. Also die Motorräder nicht. Ein rustikaler V2, der Wert auf Hubraum legt, umrahmt von einem lässigen, offensichtlich stählerner Mechanik... Das hat schon was.

Problem sind eher viele Harley-Fahrer, die den 16.00-Feierabend im Sommer als Kleinstadt-Outlaw zelebrieren und zusammen mit dem Steuerberater zum Eiscafé fahren. Gekleidet in Großgeld demonstrierende Coolness, fährt man da natürlich an jedem Nicht-Harley-Motorradfahrer vorbei, ohne zu grüßen.

Diese Menschen sind das Problem. Und diese Menschen sind der Grund, warum eine Harley für mich nicht mehr in Frage kommt. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Dem Konzept einer Sportster kann ich aber wie gesagt durchaus etwas abgewinnen. Entsprechend positiv stehe ich Yamahas neuem Versuch gegenüber, eine eigene Interpretation des Harley-Klassikers zu etablieren, die technische Vorteile bietet, aber keine Poser-Motten anzieht.

Auftritt Star Bolt: Über das Cruiser-Label Star bringt Yamaha in diesem Jahr einen leichten Retro-Cruiser auf den US-Markt, der optisch eindeutig von der Sportster-Reihe inspiriert ist. Gußfelgen, Schleifenrahmen, Tropfe-Tank, dicker V2: Alles minimalistisch-roh, die Bolt macht keinen Hehl aus ihrer Ahnenreihe. Technisch hat sie der allerdings einiges voraus, genauer ein paar Kubik mehr (942 zu 883) und ein paar Kilo weniger (245 zu 260). Beim Preis geben sich beide (in den USA) nicht viel: Yamaha verlang 7990 Dollar, Harley 7999.

Alles in allem ergibt das ein seltenes Nippon-Paket, das zu überzeugen weiß: Ein klassisch-zurückhaltend gestaltetes Alltags-Motorrad mit moderner Technik, zu einem gesunden Preis und mit viel Custom-Potential. Abwarten, ob es die Bolt irgendwann auch über den Teich schafft.

(via HellForLeather)

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